Gesundheitsaktionen, Betriebliches Eingliederungsmanagement und konsequente Gespräche
Kleine und mittlere Betriebe kämpfen mit hohen Krankenständen. Gestiegene Fehltage sind deutschlandweiter Trend. Rechte, Pflichten und der Blick auf Lösungen zur Mitarbeitergesundheit war Inhalt des Unternehmer-Salons Mangfalltal im Juni. Mit neun Teilnehmenden war der Gewerbeverband und Werbering e.V. zu Gast bei der Salus Gruppe in Bruckmühl.
Maria Weber, stellv. Leitung Personal bei der Salus Gruppe, teilte Maßnahmen und eigene Erfahrungen. Der Hersteller von Tonika, Tee, Gewürzen und Naturkosmetik lebt in 4. Generation seine Werte: Natur und Nachhaltigkeit seit fast 110 Jahren. Rund 500 Menschen arbeiten für die Firmen der Gruppe, Salus, Schoenenberger und Herbaria. Weltweit mit sechs Niederlassungen vertreten. Weber präsentierte Maßnahmen aus dem betrieblichen Gesundheitsmanagement des Familienunternehmens für den Hauptsitz Bruckmühl. Thementage, Mitarbeitende, die Yoga und Schulungen zu Gesundheitsthemen für Kollegen anbieten sowie täglich verfügbares Obst und Salat in der Salusteria. Das bezuschusste Essen wird durch vier angestellte Mitarbeitende frisch zubereitet. Von deren gesunder Kochkunst konnten die Anwesenden sich beim abschließenden Netzwerken selbst überzeugen. Lecker!
Erholung sei wichtig, deshalb können die Mitarbeitenden in dieser beeindruckenden Kantine bzw. auf der Terrasse am Triftbach ihr bio-zertifiziertes Frühstück bzw. Mittagessen genießen.
Zusätzlich gibt es z.B. eine externe, anonyme Lebensberatungstelefonnummer. Bei der erfahren die Mitarbeitenden Hilfe für private Herausforderungen. Beratung und Coaching kann einen langwierigen Umweg und Leid ersparen. Denn die Krankheitstage aufgrund von psychischen Problemen summieren sich. So können sie verringert werden.
Die gesunden Kollegen müssen bei Krankheitsausfällen mit Überstunden die Aufgaben abfangen. Deshalb regt Weber die Führungskräfte im Betrieb an, das Gespräch zu suchen. Sie kennen die Langzeiterkrankten und die Mitarbeitenden mit vielen Einzelfehltagen besser: „Was können wir für dich tun?“ Ein zusätzlicher Baustein sei das Betriebliche Eingliederungsmanagement bei Krankheitsausfällen von über sechs Wochen pro Jahr.
Weber zeigt aber auch klare Haltung: „Tele-Arzt Krankschreibungen, d. h. eine Online-Krankschreibung ohne persönlichen oder telefonischen Arztkontakt, z. B. nachdem der Mitarbeitende gekündigt hat, akzeptieren wir nicht!“ Ihr liegt Gerechtigkeit gegenüber den Fleißigen am Herzen. Interner Arbeitsplatzwechsel, Zeitanpassungen und Nachbesetzung sind Möglichkeiten, um die betrieblichen Abläufe stabil zu halten.
Das Organisationsteam des Werberings und des Bunds der Selbstständigen in Bayern (BDS) Mangfalltal ist dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen bei einem sensiblen Thema.
Text / Bild: Caroline Deinert